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Hecht

Hecht

Wissenschaftliche Bezeichnung: Esox Lucius 

Vorkommen

Der Hecht liebt flache, klare, ruhige, grosse und nicht zu warme Gewässer mit einem guten Bestand an Wasserpflanzen, wobei es auch ein paar tiefere, kühle Zonen geben sollte, insbesondere wenn sich das flache Wasser im Sommer über 20°C erwärmt. Besonders die grössere Hechte ziehen sich gerne ins kühle zurück, wenn es ihnen im Flachen zu warm wird. Das Wasser darf durchaus einen leichten Salzgehalt aufweisen, wie z.B. die weniger salzigen Gebiete der Ostsee. Er kommt aber auch in vielen Gewässern vor, welche von diesen idealen Bedingungen abweichen. Z. B in den Poldern Nordhollands gibt es einen guten Bestand, obwohl diese Gewässer eigentlich nur höchstens 4 Bedingungen (flach, ruhig, Temperatur, Pflanzen) erfüllen. Das hängt natürlich auch mit dem C&R zusammen.  

Verhalten

Hechte lauern ihrer Beute auf. Dazu suchen sie sich einen Platz, der Ihnen genügend Deckung bietet, um einen Überraschungsangriff zu starten. Das kann 'klassische', auch vom Angler leicht zu identifizierende Struktur sein: Stege, versunkene Bäume, Schilfkanten, Seerosen, verankerte Boote, Brückenpfeiler, Steilufer, grosse Steine. Aber auch von oben nicht so leicht zu entdeckende Verstecke wie Krautbetten oder Inseln, Rinnen im Gewässerboden, oder eigentlich jeder grössere Gegenstand, der sich im Gewässer befindet. Grosse Hechte in tiefen klaren Seen, ziehen auch im Freiwasser den Futterfischen (Felchen) hinterher, die sie wohl von unten angreifen. Der Hecht probiert, wie alle lauernden Räuber, idealerweise im Schatten zu lauern und die Sonne im Rücken zu haben. Hechte gelten zwar als Einzelgänger, wenn der Bestand gut ist, sind sie aber oft in kleinen Gruppen anzutreffen, welche mehr oder weniger dicht beisammen stehen. Sie können zu zehnt in einer kleinen Schilfbucht oder an einer Schilfspitze stehen oder noch mehr in einem grösseren Krautbett verteilt stehen, während andere Gebiete des Gewässers, die für uns ganz ähnlich aussehen, praktisch hechtleer sind.

Angeln

Der Hecht ist ein aggressiver Raubfisch. Dadurch ist er eigentlich beim Spinnfischen recht leicht zu erwischen. Da es meist bald zu einem Biss kommt, wenn ein hungriger oder sonst wie 'aktiver' Hecht in der Nähe ist, ist Suchen die richtige Strategie. Man braucht aber meist schon ein bisschen Geduld, bis man mal einen Hecht findet. Weil Hechte so bereitwillig beissen, reagieren Ihre Bestände sehr empfindlich auf Befischungsdruck. Wer gerne Hecht fängt, sollte sie also nur sehr reduziert oder gar nicht entnehmen. Das Mindeste was man tun sollte, ist das persönliche Schonmass höher ansetzen, 60 ist schon recht knapp, 80 wäre gut. Aber gute Bestände gibt es eigentlich nur an Gewässern, wo (fast) alles zurückgesetzt wird, oder wo es sehr viel mehr Hechte als Angler gibt. Deshalb ist es am besten, einfach nur ab und zu einen Hecht mitzunehmen, z.B. wenn er sich beim Fang verletzt hat, und dadurch seine Ãœberlebenschance ohnehin geringer ist.

Köder

Grosse Spinner (Aglia, Lusox, Lusox Doppelspinner, Aglia Long, Effzett) in silbernen oder goldenen Grundtönen mit roten und/oder gelben Akzenten. Gut sind auch Verzierungen am Haken: Fellpuschel, Federn, Twister. Diese lassen den Köder grösser erscheinen und er schwimmt etwas höher. Wenn es die Wassertiefe und die Bodenstruktur erlauben, ist es ratsam ab und zu einen Spinnstopp einzulegen, und den Spinner absinken zu lassen. Das reizt den Hecht oft zum Zupacken. Ein Richtungswechsel in Ufer- bzw, Bootsnähe ist auch ein guter Trick, um Nachläufer zum Anbiss zu bewegen. 
Wobbler ( Shad Rap, Husky Jerk, Zalt, X-Rap, Salmo Hecht, Tobimaru ) sowohl in natürlichen Farbtönen (Weissfisch, Barsch, Hecht) als auch der bekannte Rotkopf und das Clown-Design von Rapala (gelb mit rotem Kopf) oder andere grellere Farben. Die Grösse sollte nicht unter 9cm liegen. Wobbler können sehr erfolgreich unregelmässig und ruckartig geführt werden, entweder eher schnell und aggressiv oder langsam zuckelig. Manchmal ist aber auch eine eher gleichmässige Führung angebracht.
Jerkbaits ( Slider, Warrior ) in ähnlichen Farben wie Wobbler. Diese Köder haben in den letzten Jahren in Europa einen völlig neuen Stil des Hechtfischens begründet: das Jerken.
Gummifische in den Farben Perl/Schwarz, Perl/Rot, Perl/Blau am Jigkopf oder am Drachkovitsch-System. Diese Köder sollten beim Hechtfischen, egal ob eher gleichförmig eingekurbelt oder ruckartig geführt, nicht zuviel Zeit dicht am Boden verbringen.
Popper als Oberflächenköder sorgen für eine sehr unterhaltsame und spannende Fischerei, wenn die Hechte drauf gehen. Leider ist das aber nicht immer der Fall.
siehe auch: Köderführung, Köderwahl.

Gerät

Gerät für Hechte sollte schon etwas robuster sein. Der Hecht unternimmt zwar keine weiten Fluchten, entwickelt aber auf kurze Distanz gewaltige Kräfte, die er oft zum Erreichen eines Hindernisses einzusetzen versucht. Die Rolle muss zwar nicht viel Schnur fassen, sollte aber schon auf die Tragkraft der Schnur abgestimmt sein. Die Rute muss kräftig sein, wenn in der Nähe von Hindernissen gefischt wird und kapitale Hechte zu erwarten sind. Zudem muss sie natürlich auch zu den verwendeten Ködern passen. Die übrigen Komponenten müssen dann auch kräftig genug sein: Schnur, Vorfach, Wirbel. Beim Fischen auf Hecht, besser gesagt: beim Spinnfischen in Gewässern mit Hechtbestand, ist unbedingt ein Stahlvorfach zu verwenden. Kevlar ist nicht ausreichend, es eignet sich vielleicht für Aale oder Waller, nicht aber zum Hechtfischen. Die Zähne des Hechts sind nämlich Rasiermesserscharf, und nicht etwa nur spitz, und können Kevlar durchtrennen.

 

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