Forelle
Wissenschaftliche Bezeichnungen:
Bachforelle = Salmo Trutta Fario
Meerforelle = Salmo Trutta Trutta
Seeforelle = Salmo Trutta Lacustris
Regenbogenforelle = Oncorhynchus Mykiss
Kanadischer Seesaibling = Salvelinus Namaycush
Vorkommen
Forellen lieben kaltes, klares und sauerstoffreiches Wasser. Dabei fühlen sie sich in schneller Strömung eben so wohl wie in Seen oder im Meer. In flacheren Gewässern liebt die Forelle schattige Verstecke. Die einheimische Bachforelle kommt in Bächen, Flüssen und Seen vor, wobei in Seen auch die Seeforelle heimisch ist. Die Meerforelle lebt hingegen im Meer und kommt nur zum Laichen ins Süsswasser. Alle diese Forellen gehören zur selben Art und es gibt sehr viele regionale Formen, welche im Verhalten, der Färbung, ja sogar im Körperbau voneinander Abweichen. Oft gibt es sogar in ein und demselben Gewässer unterschiedliche Varianten, auch ohne dass durch Besatzmassnahmen "nachgeholfen" wurde. Die amerikanische Regenbogenforelle gleicht im Verhalten sehr unserer Bachforelle, von ihr gibt es sogar auch eine im Meer lebende Form. Sie erträgt etwas wärmeres Wasser und braucht auch etwas weniger Deckung im Bach. Nah verwandt sind auch die Saiblinge, zu denen z.B. die Kanadische Seeforelle gehört.
Verhalten
Forellen sind ausserordentlich schnelle und ausdauernde Schwimmer. Im Fluss stehen sie meist an einem geschützten Ort in ruhiger bis starker aber nicht reissender Strömung, selten jedoch über mehrere Tage an genau derselben Stelle. Sie bevorzugen dabei Schattige und etwas tiefere Stellen, vor allem die grösseren Tiere. Manchmal sieht man sie auch umherstreifen, im Stillwasser (Altarme, Seen, Meer) scheinen sie mehr oder weniger ständig in Bewegung zu sein.
Angeln
Im Fliesswasser bemerkt man schnell ob Forellen in der Nähe sind, weil sie gerne den Köder verfolgen oder ein bisschen dran nibbeln, deshalb ist Suchen angesagt, oft sind nämlich längere Strecken wie tot, und ausdauerndes Fischen mit vielen Köderwechseln wäre reine Zeitverschwendung. In stehenden Gewässern ist Warten dagegen auch eine Alternative, wenn man gute Stellen (er)kennt. In kleineren Fliessgewässer, welche recht gründlich abgefischt werden können, leiden die Bestände leider schnell unter dem Befischungsdruck und dann kann man fast nur noch mit Fischen in Fangmassgrösse und darunter rechnen. Unter diesen Umständen, sollte man die Fische mehrheitlich zurücksetzen, wenn man öfter mal einen grossen fangen will.
Forellen lieben meistens Köder, welche mit der Strömung geführt werden und denen sie hinterher jagen können. Am besten ist es, wenn wir den Köder dabei so führen, dass er gegen Ende noch einen Bogen gegen die Strömung macht. Oft beissen die Forellen nämlich zu, wenn er sich zunehmend quer zur Strömung bewegt. Oft genug allerdings, schnappen sie ihn auch schon nach wenigen Kurbelumdrehungen, besonders wenn wir Ihren Standort gut getroffen ( = leicht überworfen ) haben.
Forellen beissen meist vehement zu, können sich aber auch relativ oft wieder vom Haken befreien. Folgende Massnahmen helfen die Aussteigerquote tief zu halten: geflochtene Schnur führt dazu, dass der (spitze!) Haken sofort ins Maul eindringt, ein (zu starker) Anhieb schadet dabei eher. Die Rute sollte nicht zu hart sein, muss aber dem Wasserwiderstand des Köders in der Strömung angepasst sein. Auch den Haken ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken: bei Ködern welche Fehlbisse produzieren, sollte man die Haken unbedingt auswechseln, möglichst gegen grössere, spitze und dünndrahtige, aber feste Exemplare. Im Drill, besonders wenn der Fisch anfängt zu schütteln, sollte man die Rute nur mit einer Hand halten und weder mit dem Ellbogen noch einem anderen Körperteil berühren. Dadurch federt das Handgelenk zusammen mit der Rute die Schläge des Fisches optimal ab. Vom Drilling sollte man einen Haken abklemmen, das erleichtert nicht nur das Hakenlösen bei Fischen, welche zurückgesetzt werden sollen, sondern erhöht auch die Rate von erfolgreichen Drills ganz erheblich. Widerhaken werden sowieso abgeklemmt, sie leisten keinen Beitrag zum Halten des Fisches, erschweren aber das Eindringen der Hakenspitze und steigern die Verletzungen beim Fisch direkt sowie indirekt, in dem das Hakenlösen länger geht. Allerdings ist die Quote an Aussteigern bei Forellen einfach höher als bei anderen Fischen, weil sie sich schneller und energischer schütteln.
Köder
Spinner mit eher schlankem Blatt (Comet, Aglia Long, Roostertail, Vibrax, Panther Martin ) in natürlichen Farbtönen, gerne metallisch glitzernd oder mit hohem Schwarzanteil, bei trübem Wasser oder in der Dämmerung können auch knalligere Farben gut sein. Eine Fliege am Haken kann nie schaden. Mittlere Grössen (Mepps 2-3) sind am besten, die kleineren fangen zu viele Untermassige. Im Frühling, bei hohem, trüben Wasser und in der Dämmerung nehme ich eher grössere Modelle. Im Sommer bei klarem Niedrigwasser tagsüber eher die kleineren, wenn viele Untermassige beissen gar Wechsel auf
Wobbler (Shad Rap, Minnow, Salmo Groppe, Thunderstick, Firestick, Team Esko zum Schleppen auch Risto Rap, Wally Diver) in natürlichen Farben, welche Elritzen, Groppen, Weissfische oder kleine Forellen imitieren. An Seen oder im Meer kommen auch andere Farben zum Einsatz. Es scheint dass Forellen an weniger befischten Gewässern gerne Orange haben, in meinen zivilisierten Hausgewässern schreckt es sie aber ab. Wobbler sind eher was für wärmeres Wasser und aktive Fische. Meine Faustregel: sobald sich beim Spinner Nachläufer (= aktive Fische) zeigen, sind Wobbler einen Versuch wert. Wenn nur ein Haken erlaubt ist, kann ein Kopfdrilling erfolgreicher sein als der Schwanzdrilling. Man muss aber den Lauf des Köders kontrollieren und ev. den fehlenden Drilling durch ein wenig Blei ausgleichen. Der einzelne Drilling muss dann auch oft etwas grösser als das original gewählt werden. Der Schwanzdrilling bedeutet oft erhöhte Verletzungsgefahr für den Fisch, weil er gerne in Kiemen/Nacken/Augen Region fasst, wenn die Forellen den Köder mittig packen.
Gerät
Für Forellen verwendet man feines bis mittleres Gerät. Rechnet man mit grösseren Fischen oder ist die Strömung sehr stark, sollte das Gerät aber nicht allzu leicht ausgelegt sein. Eine schwere Forellenrute ist für mich gleichzeitig eine leichte oder sogar mittlere Hechtrute. Wenn das Wasser klar ist, hat sich ein Fluorocarbon Vorfach von c. 0,5 m bis 1,5 m Länge bestens bewährt. Dann knote ich ev. sogar den Köder direkt ans Vorfach, um eine möglichst unverdächtige Präsentation zu erreichen. Beim Watfischen ist eine kurze Rute, die auch recht leicht sein darf am angenehmsten.